*Werbung, da Markennennung*
Ich bin schockiert! Im August gab es tatsächlich nur 2 Bücher für mich. Das ist nicht gerade viel und sollte mich für den September motivieren, unbedingt mehr Zeit mit meinem Lieblingshobby zu verbringen. Jedoch war im August auch wirklich viel los, das muss ich zu meiner Verteidigung dazu sagen. Die Bücherliste kommt diesen Monat ein bisschen verzögert, da das Buch von Lukas Rietzschel brandneu ist und ich erst ab heute den Text dazu veröffentlichen durfte.
Nick Stone – Voodoo
Inhalt:
Es ist ein Auftrag, den Privatdetektiv Max Mingus nicht ablehnen kann: Zehn Millionen Dollar bietet ihm der Milliardär Allain Carver, wenn Max dessen Sohn findet. Von dem kleinen Charlie fehlt seit über drei Jahren jede Spur, und er ist nicht das einzige Kind, das auf Haiti verschwunden ist. In dem Land des Voodoo und der schwarzen Magie kursieren zahllose Geschichten über die mythische Figur des Mr. Clarinet, der seit dem 18. Jahrhundert Kinder auf der Insel stehlen soll. Doch die Wahrheit ist weit schockierender als die Legende – und die Gefahr zu kennen, heißt nicht, dass man den Morgen erleben wird.
Mein Eindruck:
Das Buch lag schon lange bei mir im Regal und wollte gelesen werden. Der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Ein Thriller, der mit mysteriöser, beängstigender Kultur und Religion zusammenhängt, klang für mich nach guter und spannender Unterhaltung. Das Buch hat mich in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht. Manchmal war es vielleicht ein wenig langatmig, jedoch fühlte ich mich gut unterhalten, hatte gewisse „Aha-Effekte“ und hätte auch mit diesem Ende nicht gerechnet. Hin und wieder fiel es mir jedoch schwer, bei den vielen Namen und Personen durchzublicken. Die eigentliche Geschichte offenbart noch mehr Grausamkeiten, als anfangs erwartet, es gab zudem Szenen, bei denen ich mir am liebsten – wie beim Fernsehen – die Augen zugehalten hätte, schwierig beim Lesen. Dieses Gefühl hatte ich selten, aber solche Empfindungen bleiben im Gedächtnis.
Lukas Rietzschel – Mit der Faust in die Welt schlagen
Inhalt:
Philipp und Tobias wachsen in der Provinz Sachsens auf. Im Sommer flirrt hier die Luft über den Betonplatten, im Winter bricht der Frost die Straßen auf. Der Hausbau der Eltern scheint der Aufbruch in ein neues Leben zu sein. Doch hinter den Bäumen liegen vergessen die industriellen Hinterlassenschaften der DDR, schimmert die Oberfläche der Tagebauseen, hinter der Gleichförmigkeit des Alltags schwelt die Angst vor dem Verlust der Heimat. Die Perspektivlosigkeit wird für Philipp und Tobias immer bedrohlicher. Als es zu Aufmärschen in Dresden kommt und auch ihr Heimatort Flüchtlinge aufnehmen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Und findet es. Lukas Rietzschels Roman ist eine Chronik des Zusammenbruchs. Eine hochaktuelle literarische Auseinandersetzung mit unserem zerrissenen Land.
Mein Eindruck:
Ein Buch, welches zur aktuellen Lage leider nicht besser passen könnte. Wir lernen eine Familie mit zwei Kindern kennen, so wie sie jeder von uns kennt, sich eventuell sogar selbst wiedererkennt. Das kleine genannte Örtchen könnte auch unser Nachbardorf sein, nichts scheint an den Haaren herbei gezogen oder fernab der Realität. Und langsam – im Laufe des Buches – merkt man wohin die Reise des Buches geht. Man sieht wie sich unterschwellige Gesinnungen in Handlungen und ganz Leben gipfeln, die durch Frust und oder Langweile, sowie schlechte Chancen in die falsche Richtung rutschen, den Hass auf andere schüren und plötzlich zu Nazis der neuesten Generation werden. Dis passiert „so nebenbei“ dass es wirklich erschreckend ist, da man die aktuelle Stimmung in Deutschland genau so wiedererkennt. Mir ist das Buch ab und an ein wenig zu weit vom Thema weg, was dennoch der Geschichte und deren Entwicklung zu Gute kommt. Hier und da ist es ein wenig langatmig, aber durch die leisen Töne geradezu erschreckend, da es um ein so lautes Thema geht. Brandaktuell und brandgefährlich!
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