Gill Sims – Mami braucht ´nen Drink
Inhalt:
Mami ist gerade 39 geworden. Mit Schrecken blickt sie einer Zukunft entgegen, in der sie ständig gefragt wird, ob sie nicht auch mal zum Yoga für Fortgeschrittene kommen will, und wo auf Partys alle so tun, als hätten sie nach einem Glas Wein schon „ein Schwipschen“. Aber Mami hat weder Lust auf einen praktischen Haarschnitt noch darauf, nur noch für ihre Kinder zu leben und auf dem Schulhof rumzustehen, während andere Mütter mit den jüngsten außerlehrplanmäßigen Aktivitäten ihres Nachwuchses angeben. Stattdessen greift sie bei jeder Gelegenheit zu einem großen Glas Pinot Grigio, murmelt »F***, f***, f***!« und fragt sich, wo sie selbst bei all dem Familientrubel eigentlich bleibt. Bis sie sich auf eine geniale Idee von früher besinnt, die nur noch darauf wartet, in die Tat umgesetzt zu werden…
Mein Eindruck:
An sich weiß ich gar nicht, wie wahr der beschriebene Alltag von „Mami“ wirklich ist, denn ich habe keine Kinder. Dennoch konnte ich so einige Situationen lachend abnicken, da ich diese selbst ohne Kinder schon erlebt habe, bzw. mir genauso vorstelle! Das Buch nimmt die sogenannten Helikopter-Eltern aufs Korn, hat den Mut auszusprechen, was in Muttis manchmal wirklich los ist und welche Gefühle immer totgeschwiegen werden, aber in allen vorherrschen. Wären mehrere Eltern so wie die Protagonistin, würden sich viele Mamas wohl auch nicht so unter Druck gesetzt fühlen. Denn ob in Bezug auf die Kinder, den Partner oder Freunde ist doch alles nicht so, wie es scheint. Ein Blick hinter die Fassaden lohnt und ist in diesem Buch zudem äußerst humorvoll und manchmal leicht überzogen dargestellt. Für alle Muttis und Nichtmuttis, die im Alltag mal auf die „Pause“-Taste drücken wollen, um sich herrlich zu amüsieren!
Chris McGeorge – Escape Room
Inhalt:
Chris McGeorges packender Locked-Room-Thriller: ein Hotelzimmer, eine Leiche, fünf Verdächtige, drei Stunden Zeit – ein tödliches Spiel beginnt.
Im Alter von 11 Jahren erlangte Morgan Sheppard als »Kinder-Detektiv« Berühmtheit, weil er den mysteriösen Tod seines Mathelehrers aufklärte.
Heute, 25 Jahre später, wacht er in einem ihm unbekannten Hotelzimmer auf, zusammen mit fünf Fremden. Keiner von ihnen weiß, wie er hierher geraten ist. Die Hotelzimmer-Tür ist verriegelt, und im Badezimmer liegt die Leiche von Simon Winter – Morgans langjährigem Psychiater.
Es beginnt ein Spiel der besonderen Art. Die Mitspieler: eine Kellnerin, ein Putzmann, eine Schauspielerin, ein Anwalt und eine Schülerin. Sie alle sind Verdächtige.
Morgan Sheppard hat drei Stunden Zeit, seine detektivischen Fähigkeiten erneut unter Beweis zu stellen. Denn eine der Personen im Hotelzimmer ist ein Mörder. Gelingt es Morgan nicht, den Mord aufzuklären, werden sie alle sterben.
Kann Morgan das tödliche Spiel gewinnen? Die Zeit rennt.
Mein Eindruck:
Das Buch spielt eigentlich nur in einem Raum und gibt dort 3 Stunden wieder. Aufgelockert wird das Ganze durch Rückblicke in die Vergangenheit, die die Protagonisten besser beleuchten und Zusammenhänge verstehen lassen. Da ich das Buch innerhalb eines Wochenendes gelesen habe, empfand ich es wohl als spannend, die Auflösung hatte ich zudem tatsächlich erst zum Ende hin im Kopf. Alle Personen sind mal verdächtig, vieles nicht direkt offensichtlich. Auch wenn die Story sehr weit hergeholt ist und sich die Auflösung ein kleines bisschen langatmig dahinzog, fühlte ich mich gut unterhalten.
Husch Josten – Land sehen
Inhalt:
Ausgerechnet Priester! Jahrzehntelang war sein Patenonkel Georg von der Bildfläche verschwunden, dieser lebenshungrige Mann, der nie etwas ausgelassen hat. Und nun ist er zurück: Als Mitglied eines umstrittenen katholischen Ordens. Eine grundlegende Wesensänderung oder Läuterung gar vermag Literaturprofessor Horand Roth bei seinem unorthodoxen Verwandten allerdings nicht festzustellen. Wie also passen Onkel und Orden zusammen? Und wie hält er’s eigentlich selbst mit der Religion? An unerwarteter Stelle (auf dem Land, wo er wahrlich nie landen wollte) findet Roth die Antwort und noch mehr: ein berührendes Stück Familiengeschichte und deutscher Vergangenheit – eine kleine Heldengeschichte.
Einnehmend leicht und in überraschenden Wendungen erzählt Husch Josten so tiefgründig wie humorvoll von Nähe und Freundschaft, von einem bewegten Leben und dem Ringen um ewige Fragen.
Mein Eindruck:

Am Anfang stand der Betrug. Es folgte die Lüge. Dann war es nur noch Feigheit.
Und keiner hatte die leiseste Ahnung, in welche Katastrophe uns das alle führen würde
Im Sommer 1999 erleben Kit und Laura eine totale Sonnenfinsternis in Cornwall.
Beide sind jung und verliebt, sie sind fest davon überzeugt, dass sie noch viele solche Naturereignisse gemeinsam beobachten werden.
Im fahlen Dämmerlicht danach, als sich der Schatten auflöst, glaubt Laura etwas gesehen zu haben. Eine brutale Vergewaltigung. Doch der Mann bestreitet alles. Die Frau schweigt. Seine Aussage gegen die von Laura.
Monate nach der Gerichtsverhandlung steht die Frau plötzlich vor Lauras und Kits Tür. Schleicht sich auf merkwürdige Weise in ihr Leben. Nur Kit scheint zu sehen, was Beth Taylor wirklich ist: eine Bedrohung.
15 Jahre später leben Laura und Kit unter falschem Namen an einem geheimen Ort. Keine Kontakte in die sozialen Medien, kein Eintrag im Telefonbuch, nur gelegentliche Telefonate. Etwas liegt noch immer im Dunklen, Laura fürchtet es, und sie ahnt, dass sie nur einen Teil des Bildes sieht. Doch dann steht Beth Taylor plötzlich vor Lauras Tür. Und jetzt drängt die Wahrheit mit aller Macht ans Licht…
Mein Eindruck:
Das Buch lässt einem keine Zeit zum Atmen! Nicht oft halte ich Bücher in den Händen, die so spannend sind und dabei immer wieder überraschend, bis zur letzten Seite. Der Spannungsbogen reißt nie ab, man erfährt eine Situation, ohne jegliche Details. Durch Rückblenden und abwechselnde Erzählung aus der Sicht der Protagonisten arbeitet man sich immer weiter zur „Schlüsselsituation“ vor. Doch selbst als man denkt, man hätte die Story nun durchschaut, wird immer wieder alles anders und das ohne langweilig oder zu weit hergeholt zu wirken. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen und musste immer wieder fassungslos mit dem Kopf schütteln. Auch meine Angst, dass das Ende das großartige Buch zerstöre, war umsonst. Alle Daumen hoch: Klare Leseempfehlung!
Sebastian Fitzek – Flugangst 7A
Inhalt:
Mats Krüger, ein erfahrener und erfolgreicher Psychiater, muss seine panische Flugangst überwinden, als seine hochschwangere Tochter Nele nach jahrelanger Funkstille wieder Kontakt zu ihm aufnimmt. Mats, der nach dem Tod seiner Frau per Schiff nach Argentinien ausgewandert ist, hatte nie wieder vor zurückzukehren. Doch jetzt bittet Nele ihren Vater kurzfristig, ihr nach der Geburt des Babys Beistand zu leisten.
Nach der Teilnahme an einem Flugangst-Seminar geht Mats an Bord des Langstreckenflugs Buenos Aires – Berlin. Schon kurz nachdem er seinen Platz eingenommen hat, muss er feststellen, dass er sich auf die falschen Ängste vorbereitet hat: Es ist keine Turbulenz, kein Druckabfall und keine Terrorwarnung, die ihn in einen entsetzlichen seelischen Ausnahmezustand treiben.
Sondern der Anruf eines Unbekannten, der ihm eröffnet, dass sich ein ehemaliger Patient an Bord befindet. Jemand, den Krüger einst von mörderischen Gewaltphantasien befreite. Und den er nun dazu bringen soll, über 600 Passagiere und sich selbst in den Tod zu reißen …
Mein Eindruck:
Immer wenn ich einen Fitzek in den Händen halte, denke ich: Endlich wieder ein Fitzek! Auch auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Ich hatte mir irgendwie etwas ganz anderes darunter vorgestellt, war aber trotzdem von einem spannenden Leseerlebnis angetan. Das Buch entwickelt sich gut, die einzelnen Personen hängen unmittelbar zusammen, außerdem mag ich die Erzählperspektive, die zwischen den Protagonisten wechselt. Zwischendurch weiß man wirklich gar nicht mehr wer jetzt auf der guten oder der bösen Seite steht. Solche Verwirrungen mag ich, insofern sie auch aufgelöst werden. Das geschieht am Ende des Buches, welches ich etwas abstrakt fand und auch mal kurz dachte: naaajaaaaaa, vielleicht ein wenig zu weit hergeholt? Aber das ist James Bond auch und unterhält dennoch! Das ist eigentlich der einzige Grund für einen Stern Abzug.
Timur Vermes – Die Hungrigen und die Satten
Inhalt:
Deutschland hat eine Obergrenze für Asylsuchende eingeführt, ganz Europa ist bis weit nach Nordafrika hinein abgeriegelt. Jenseits der Sahara entstehen riesige Lager, in denen Millionen von Flüchtlingen warten, warten, warten. So lange, dass man in derselben Zeit eigentlich auch zu Fuß gehen könnte, wäre das nicht der sichere Tod.
Als die deutsche Starmoderatorin Nadeche Hackenbusch das größte dieser Lager besucht, erkennt der junge Lionel die einmalige Gelegenheit: Mit 150.000 Flüchtlingen nutzt er die Aufmerksamkeit des Fernsehpublikums und bricht zum Marsch nach Europa auf. Die Schöne und die Flüchtlinge werden zum Quotenhit. Und während sich der Sender über Live-Berichterstattung mit Zuschauerrekorden und Werbemillionen freut, reagiert die deutsche Politik mit hilflosem Wegsehen, Kleinreden und Aussitzen. Doch je näher der Zug rückt, desto mehr ist Innenminister Joseph Leubl gefordert. Und desto dringlicher stellen sich ihm und den Deutschen zwei Fragen: Was kann man tun? Und in was für einem Land wollen wir eigentlich leben?
Mein Eindruck:
Wow! Das Buch trieft nur so vor sarkastischen, schmerzenden Wahrheiten. Der Brennpunkt, der aktuell alle beschäftigt, Flüchtlingskrise, Ausländerhass, Nationalismus, all das wird thematisiert und dramatisch überspitzt und dennoch voller Wahrheit dargestellt, mit allen Konsequenzen. Das Buch ist ein so großartig gesellschaftlicher Spiegel, dass es tatsächlich meiner Meinung als Schullektüre übernommen werden könnte. Die angesprochenen Themen werden verknüpft mit der Sensationslust und Mediengeilheit der Menschen, die mit Profitgier so ausgeprägt ist, dass es keine Rücksicht auf Verluste gibt. Ein Buch, das zwar belustigt, sich aber wie ein Kloß in den Hals legt, da leider so viel Wahrheit dahinter steckt. Denn so sarkastisch und übertrieben es rüber kommt, so könnte es doch genau so passieren, davon bin ich überzeugt. Ganz klare Leseempfehlung!
Übrigens mein erstes Hörbuch überhaupt. Bisher bin ich bei Hörbüchern immer eingeschlafen, weil ich sie nicht richtig anzuwenden wusste. Wenn man nebenbei hört – beim Nähen, bei der Hausarbeit, beim Kochen – dann kann man auch zuhören ohne einzuschlafen. Außerdem bietet es eine unglaublich effektive Art Zeit zu nutzen. So kann ich noch mehr Bücher verinnerlichen, denn meine Leseliste ist lang!
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