Bücherliste September

Sebastian Fitzek – Fische, die auf Bäume klettern

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Inhalt:

Worauf kommt es im Leben wirklich an?
Wie findet man sein Glück? Was lernt man aus Niederlagen? Und wie geht man mit seinen Mitmenschen um? In spannenden persönlichen Episoden erzählt Sebastian Fitzek, was für ihn im Leben wichtig ist und wie ein glücklicher Lebensweg gelingen kann. Inspiriert wurde er zu diesem Hörbuch durch seine Rolle als Vater – und die Frage, was er seinen Kindern für das Leben mitgeben würde, wenn ihm nicht mehr viel Zeit bliebe. So ist „Fische, die auf Bäume klettern“ auf den ersten Blick ein sehr persönliches Vermächtnis eines Vaters an seine noch jungen Kinder, zugleich aber auch ein Hörbuch für alle, die Halt suchen und sich der Werte, die ihnen wichtig sind, vergewissern möchten.

Mein Eindruck:

Wer Fitzek einmal von einer ganz anderen Seite kennnenlernen will, der liest dieses Buch, welches er als Vater für seine Kinder schrieb. Dieser Nachlass ist voller Witz, Lebensweißheiten und Gefühl. Dieser Ratgeber umfasst das Erwachsenwerden genauso, wie das Erwachsensein, Fitzek hat eine zauberhafte Ansicht vom Leben, stellt mit diesem Buch keine Regeln, aber Wegweiser auf, für die spannende Reise des Lebens. Dabei geht er auf den Umgang miteinander, mit sich selbst und der Umwelt dar und das mit Werten, die ich alle unterschreiben würde. Ein toller Ratgeber, den man jedem Kind, aber auch Erwachsenen mit auf den Weg geben könnte.

 

Anne Frank – Tagebuch

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Inhalt:

Für Anne Frank war ihr Tagebuch in der Enge des Verstecks Ersatz für eine Freundin und Gesprächspartnerin, Ventil für Sorgen und Unmutsausbrüche, zugleich Übungsfeld für ihre schriftstellerischen Talente. Für uns ist und bleibt es das eindringlichste und bewegendste Dokument der Judenverfolgung im Nationalsozialismus.

Mein Eindruck:

Es wird wohl niemanden geben, der noch nichts von Anne Frank gehört hat und den meisten sagt ihr Tagebuch auch etwas. Aber bestimmt gibt es auch einige, mich eingeschlossen, die sich noch nicht weiter damit beschäftigt haben. Das wollte ich nun unbedingt ändern und bin absolut fasziniert und beeindruckt von dieser Persönlichkeit. In ihren Tagebüchern thematisiert Anne nicht unbedingt in erster Linie den Nationalsozialismus, wie man das vielleicht erwarten könnte, sondern gibt uns eher einen Einblick in ihr Innerstes und das ist mehr als bemerkenswert. Wie ein Mädchen in diesen jungen Jahren so eine Selbstreflexion beweist, habe ich vorher noch nicht erlebt. In Zeiten des Umbruchs, der Veränderung, sowohl äußerlich in ihrem Leben (dem Verstecken vor den Nazis), als auch innerlich durch ihre Pubertät und ihr Erwachsenwerden, schildert sie all ihre Beobachtungen mit solch einer Schärfe und Verständnis, dass man es kaum für möglich hält. Sie hinterfragt Gefühle, denkt bereits sehr erwachsen, lässt ein kindliches Gehabe kaum zu. Ihr war schon immer bewusst, dass sie etwas Besonderes sein möchte, dass sie etwas bewegen oder verändern möchte. Ja, liebe Anne Frank, das hast Du geschafft, leider konntest Du es nicht mehr miterleben. Mich hast Du zutiefst beeindruckt, dein Tagebuch wird noch länger in mir nachklingen. Welch unglaubliche Persönlichkeit.

 

Karen Köhler – Miroloi

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Inhalt:

Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt: Karen Köhlers erster Roman erzählt von einer jungen Frau, die als Findelkind in einer abgeschirmten Gesellschaft aufwächst. Hier haben Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem. Was passiert, wenn man sich in einem solchen Dorf als Außenseiterin gegen alle Regeln stellt, heimlich lesen lernt, sich verliebt? Voller Hingabe, Neugier und Wut auf die Verhältnisse erzählt „Miroloi“ von einer jungen Frau, die sich auflehnt: Gegen die Strukturen ihrer Welt und für die Freiheit. Eine Geschichte, die an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen könnte; ein Roman, in dem jedes Detail leuchtet und brennt.

Mein Eindruck:

Als ich begann das Buch zu lesen, war ich etwas verwirrt. Das sollte für den Buchpreis nominiert sein? Diese fiktive Geschichte über ein scheinbar im Mittelalter stecken gebliebens, primitives Dorf und deren Bewohnerin, die weder Familie, noch Geschichte, Herkunft und kaum einen Verbündeten hat? Dieses Buch, dessen Erzählstil so eigenartig war, dass ich anfangs gar nicht so richtig in einen Lesefluss kommen wollte? Die Kürze der Kapitel, die uns die Protagonistin „singt“, hat mir direkt gefallen, aber die eigenartige Sprache, die sonderbare Geschichte, die bemitleidenswerte Protagonistin, die als Findelkind am Rande der Gesellschaft existiert, weil man dies nicht mal „Leben“ nennen kann? Ich war ein wenig verwirrt, was sich jedoch mit jeder einzelnen Seite immer mehr legte. Die Begeisterung wuchs und ich erkannte, welches Meisterwerk der Autorin hier doch gelungen ist! Wie einfühlsam und intelligent sie die Entwicklung der Hauptfigur beschreibt, die zwar als „dumme Eselsgeburt“ beschimpft und vom beinahe ganzen Dorf gehetzt wird, die anfangs vielleicht auch noch ein wenig einfältig und naiv wirkt, ist mehr als bemerkenswert. Das Mädchen hinterfragt, reflektiert und setzt sich über Gesetze hinweg. Es ist wissbegierig, zwar gehorsam, aber nicht blind und bis aufs Äußerste gebrochen. Ihr Willen bleibt und wächst. Sie lernt lesen, macht ihr Ding und fragt sich, was das Leben noch bereit halten könnte, sie gibt sich mit keiner Situation ab, versucht aktiv zu ändern und entwickelt sich innerhalb des Buches rasanter und großartiger, als die Menschheit in Jahrhunderten geschafft hat. Sie emanzipiert sich, versucht anfangs mit kleinen, unscheinbaren, später mit großen, polternden Schritten andere ebenso zum Nachdenken und Aufstehen zu bewegen, gibt nie auf und bleibt unglaublich stark, welche Steine ihr auch in den Weg gelegt werden. Diese Entwicklung schlägt sich auch im Erzählstil nieder, was der Autorin einfach großartig gelungen ist und den Fortschritt der Hauptfigur noch intensiver unterstreicht. Wenn man das Buch nach der letzten Seite schließt, klingt es weiter im Inneren nach. Wie weitsichtig, gefühlvoll, ehrlich und grausam die Autoren die verschiedenen Mitglieder der Gesellschaft, deren Umgang miteinander und untereinander, sowie deren passives Ertragen erzählt, sucht seinesgleichen. Dieses fiktive Dorf steht als Sinnbild für die Ungerechtigkeiten des Lebens, für Menschen, die etwas daran ändern wollen, die nachdenken und sehen und verstehen, ebenso wie für diese, die stur folgen und absolut unreflektiert passiv dahin vegetieren. Gerade die Rolle als Frau und deren Unterdrückung wird thematisiert und durch die Protagonistin aufgearbeitet. Eine Romanfigur, die man so schnell nicht vergessen kann, die ein Vorbild, eine Leitfigur sein sollte, damals wie heute! Ich bin restlos begeistert und kann dieses Buch nur aus tiefstem Herzen empfehlen! Keine leichte Kost, die sich jedoch mit jeder Seite lohnt!

 

Marc Raabe – Zimmer 19

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Inhalt:

Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale wird zum Entsetzen aller ein Snuff-Film gezeigt. Das Opfer: die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller.
Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Doch eine Gruppe von Prominenten um Keller mauert. Was hat der Bürgermeister zu verbergen? Und wer ist die Zeugin, die aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord passiert. Plötzlich stellt Sita Johanns fest, es gibt eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern: Ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugend – und die Zahl Neunzehn.

Mein Eindruck:

Kein schlechtes Tempo, welches dieses Buch vorgibt. Ich habe bereits den ersten teil der Serie gelesen und war damals schon von Spannungsbogen, Erzählstil und Idee der Geschichte angetan. Auch dieses Mal kam ich auf meine Kosten. Man erfährt nochmal mehr über die Protagonisten, kann das Buch jedoch auch ohne den ersten Teil lesen, da ausreichend erklärt wird. Ich mag besonders, wie die Ermittler wieder selbst in die Story verwickelt sind, mal losgelöst davon, ob das realistisch ist oder nicht. Es gibt zwei Handlungsstränge, den einen mit aktuellen Ereignissen und einen in der Vergangenheit, die aber miteinander zu tun haben. Sowas mag ich ja unheimlich gerne, wenn man während des Lesevergnügen immer mehr durchblickt und die Verknüpfungen findet. Das Ende des Buches muss man mögen, ich tue es und werde demenstprechend wohl auch den nächsten Roman der Reihe lesen.

 

Mariana Leky – Was man von hier aus sehen kann

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Inhalt:

Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen, verschwinden lassen oder in Ordnung bringen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman – und natürlich noch viel mehr. „Was man von hier aus sehen kann“ ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe im Modus der Abwesenheit.

Mein Einduck:

Ein wundervolles Buch über ein Dorf, dessen Bewohner und deren Miteinander. Die Geschichte wird von der Enkelin von Selma erzählt, die immer, wenn jemand im Dorf stirbt, vorab von einem Okapi träumt. Wir lernen die unterschiedlichsten Charaktere mit ihren schrulligen, liebenswerten Eigenarten kennen, die so schön porträtiert sind, dass man sich zum einen mitten im Geschehen wiederfindet und zum anderen große Sympathien für die Figuren empfindet. Das Buch liest sich in einem Rutsch weg, es ist nicht sonderlich spannend oder rätselhaft, aber eben einfach unaufgeregt schön. Ich habe es sehr genossen.

 

Nina George – Südlichter

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Inhalt:

Haben Sie sich auch schon mal gewünscht, Sie könnten in Monsieur Perdus literarischer Apotheke stöbern? Hier ist sein Lieblings-Roman, das Buch über die Liebe aus Nina Georges Welt-Bestseller »Das Lavendelzimmer«: Südlichter. Ein poetischer Roman über die Liebe, den Zauber lauer Sommernächte in der Provence und die Sehnsucht nach dem Leben.
In Nina Georges Welt-Bestseller »Das Lavendelzimmer« ist das „Buch im Buch“, »Südlichter« von dem unbekannten Autor Sanary das Herzstück der literarischen Apotheke von Monsieur Perdu: »›Südlichter‹ war das Einzige, was ihn berührte, ohne ihn zu verletzen. ›Südlichter‹ zu lesen war eine homöopathische Dosis Glück.«
Mit ihrem neuen Roman schenkt uns Bestseller-Autorin Nina George das Buch, das Monsieur Perdus Anker im Leben ist und ihm auf seiner Reise den Weg weist: »Südlichter« ist eine Geschichte über die Liebe in all ihren wunderbaren Gestalten. Es ist ein Märchen und ein Trostbuch, wie ein Spaziergang vorbei an Cafés und beleuchteten Fenstern und dem weiten Horizont, so weich im südlichen Licht der Provence, und hinter jedem Gesicht eine unerzählte Sehnsucht nach dem unbedingten Leben.
Jetzt, endlich, können wir die ganze Geschichte der Liebe lesen.

Mein Eindruck:

Bei dem Buch handelt es sich nicht unbedingt um einfache Kost. Ich fand es wundervoll ge- und zauberhaft umschrieben, jedoch war der Lesefluss ab und an ein wenig ruckelig. Ich weiß nicht, ob es an den vielen französischen Namen lag oder andere Dinge dafür zuständig waren, aber das macht den einen Punkt Abzug für mich aus. Beinahe hätte ich noch einen zweiten Punkt abgezogen, da ich mit dem Ende nicht so zufrieden war. Der Rest des Buches ist jedoch so schön, zart und poetisch wie die Liebe selbst, die uns die Geschichte von Marie-Jeanne erzählt. Sie kann die Liebe sehen, verhilft Paaren dazu, sich gegenseitig zu erkennen und startet mit ihrem Literaturtreff eine erfolgreiche Verkupplungsgelegenheit. Dabei wartet sie selbst auf die Liebe, die sie jedoch zunächst warten lässt. Die Geschichte wird mit so schönen Worten erzählt, dass ich tatsächlich einige Passagen markieren musste, die mich einfach bewegt haben. Das passiert mir nur äußerst selten. Doch wer müsste nicht bei Sätzen wie „Genau so muss man lesen – wie ein Schmetterling. Er taumelt dahin, ganz ohne Plan erschließt er sich die Pracht eines neuen unbekannten Paradieses“ wohlig seufzen? Nicht nur die Liebe zwischen den Menschen, sondern eben auch die Liebe zu Lesen und zu Büchern wird thematisiert und packt mich damit natürlich vollends. „Sie legte die Streichhölzer zwischen die Buchseiten. Damit die Bücher nicht zufielen, der Einband sie nicht zuammenpresste und die Figuren der Bücher damit unrettbar gefangen waren, für immer und ewig erstarrt und dazu verbannt, in diesem verwunschenen Schloss aus Worten und angehaltener Zeit zu bleiben und dieselbe Geschichte zu durchleiden, denselben Tod, dieselbe Liebe denselben Tag, wieder und wieder.“ Wer kommt denn bitte auf so einen schönen Gedanken? „Und am Ende des Lebens, so war der Plan, da wollte sie zurückschauen auf den langen, abenteuerlichen Weg, den sie kreuz und quer durch Zeiten, Herzen, Wissen , Welten und Gefühle zurückgelegt hatte. Und das sollte dazu führen, dass sie leichter sterben konnte.“
Ein Roman über die Liebe, der leuchtet und sich sanft in die Herzen spielt. Keine einfache Sprache, aber sie wird der Liebe gerecht.

 

Anke Gold – Das Marzi rettet die Tortentiere

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Inhalt:

Mina backt für ihr Leben gern. Doch mit ihrer Marzipantorte stimmt irgendwas nicht. Der Marzipan-Maulwurf obendrauf macht sich plötzlich selbstständig. Ja, er singt und tanzt auf der Torte herum! „Marzi“ heißt der freche kleine Kerl und er will auch noch die Welt retten. Erst flutet das Marzi Minas Kakteen mit Wasser, damit sie nicht verdursten. Dann stürmt es eine Bäckerei, um die Marzipanfiguren zu befreien. Wo das Marzi auftaucht, ist für Chaos gesorgt!

Mein Eindruck:

Warum nicht auch mal ein Kinderbuch lesen? Der kleine Marzi ist ein süßer Maulwurf, den Mina für eine Torte modelliert hat. Auf einmal wird dieser Maulwurf lebendig und wirbelt das Leben seiner Schöpferin kräftig durcheinander. Dabei kommt weder der Humor, noch die Moral der Geschichte zu kurz. Mobbing, Neid, Freundschaft und Hilfsbereitschaft werden thematisiert und natürlich mit Happyend behandelt. Und nicht nur das, denn das Ende lässt Platz für eine weitere Marzi-Geschichte. Lustige Freundschaftsgeschichte für Kinder ab 6 Jahren, illustriert mit passenden Szenen zur Geschichte. Lediglich das eine „verdammt“ hätte ich aus dem Text gestrichen. Solche Flüche müssen nicht unbedingt in einem Kinderbuch auftauchen, wie ich finde.

 

 

 

 

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