Die liebe Dani von Brösels Bücherregal (die ich übrigens unheimlich gerne lese und deren Blog ich euch hiermit ans Herz lege) hat ein Rezensionsexemplar von Tom Malmquist´s Roman „In jedem Augenblick unseres Lebens“ erhalten. Nachdem sie die ersten Seiten las und nicht wirklich in das Buch reinkam, startete sie einen Aufruf, wer ebenfalls blogge und das Buch gerne lesen möchte.
Gesagt – getan, die Geschichte über die tragischen Umstände einer Liebe, über Krankheit, Tod, Elternschaft und das Leben an sich klang in meinen Augen interessant. So kam es, dass ich das Buch von Dani geschickt bekam.
Vorweg kann ich schon einmal sagen: ich habe es bis zum Ende durchgelesen, aber es war kein Buch, dass ich nicht aus den Händen legen konnte oder das ich wirklich weiterempfehlen würde. Dies liegt jedoch nicht an der Thematik an sich.
Wir lernen hier ein Liebespaar kennen, welches in freudiger Erwartung auf ihr erstes Kind ist. Jedoch beginnt hier nichts etwa mit Romantik oder süßer Verliebtheit, nein man wird direkt in die Story katapultiert, da die werdende Mama schwer krank ist und mit akuten Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert wird. Spätestens ab hier wird klar, dass es sich bei dem Roman um keine leichte Kost handelt. Detailliert werden die Gefühle, Ängste, die Verzweiflung und die Gelähmtheit in Anbetracht der Umstände geschildert und zwar vom werdenden Vater selbst.
Und hier ergibt sich auch schon mein Problem, welches ich mit dem Buch habe. Die Story ist toll, wenn auch bedrückend, traurig und dramatisch. Jedoch erzählt sie der Protagonist aus seiner Sicht, wie in einem Tagebucheintrag. Das erschwert das Lesen, zumal in den Zeiten gesprungen und die Themen abrupt gewechselt werden. Da muss man sich erst einmal reinfinden und da stellt sich auch die Frage, ob man das überhaupt möchte. Natürlich findet man sich so direkt in seiner Gefühlswelt wieder und erlebt seine Verzweiflung und Gelähmtheit ob der Situation aus nächster Nähe, doch irgendwie strengt diese Erzählperspektive an und macht müde.
Mir hätte der Roman wirklich gut gefallen, wenn er standardisierter geschrieben wäre. Das Experiment des Schreibstils ist meiner Meinung nach leider nicht gelungen, obwohl die Geschichte dahinter wirklich unter die Haut geht. Das Geflecht der einzelnen Personen unter- und miteinander, welches man im Laufe des Romans kennen- und immer mehr zu verstehen lernt, ist in keinster Weise langweilig oder stereotyp. Wie die einzelnen Charaktere sich gegenseitig prägen ist – ganz im Gegenteil – sogar hochinteressant, doch all das liegt im Schatten der Zähigkeit des Textes.
Schade, aber leider kann ich es anders nicht sagen. Solltet ihr euch dennoch ein eigenes Bild machen wollen, könnt ihr das Buch hier erwerben: In jedem Augenblick unseres Lebens