Bücherliste Oktober

Frederik Backman – Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid

519LILzu5+L.jpg

Inhalt:

Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: nämlich Oma. In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer. Bis Oma sie eines Tages auf die größte Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt.

Mein Eindruck:

Realität und Märchen – Was ist echt und wo verschwimmen die Grenzen? Dies erfährt Elsa auf der außergewöhnlichen Schatzsuche ihrer Oma.
Das Buch hat stark begonnen, die Beschreibung von Elsas Oma und ihrer Beziehung zu ihr war herzzerreißend und komisch zugleich. Tolle Lebensansichten und lustige Sprüche gaben sich die Hand. Als die Schatzsuche beginnt, verschwimmen Fiktion und Wirklichkeit. Die Realität und das Märchenland kommen sich immer näher und Elsa kommt den Geheimnissen ihrer Mitbewohner Schritt für Schritt auf die Spur. Die Geschichte ist anrührend, für meinen Geschmack aber teilweise zu langatmig und zäh. Dennoch hinterlässt Elsas Oma ein wohliges Seufzen in mir, weil sie ihrer Enkelin den Tod so einfach wie möglich machen möchte, indem sie sie ablenkt, sowie ihr das Leben auch über den Tod hinaus auf ihre schöne Weise erklärt.

 

Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich: Das Manifest gegen das schlechte Gewissen – Aus dem Amerikanischen erfunden von Tommy Jaud

u1_978-3-596-03227-3.jpg

Inhalt:

Eine gut gelaunte, bodenlose Frechheit – der Nr.1-SPIEGEL-Bestseller vom Comedy-Experten Tommy Jaud.

Wir alle wissen: Mangelnde Faulheit kann zu Burnout führen. Dennoch leiden immer mehr Menschen unter maßlosem Müssen. Aber müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärtskommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint? »Nein!«, sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud (›Vollidiot‹, ›Hummeldumm‹), »einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben.«
Fasziniert von amerikanischen Ratgeber-Büchern und zugleich schwer irritiert vom wachsenden Trend des maßlosen Müssens, hat sich Comedy-Autor Tommy Jaud entschieden, selbst einen solchen Ratgeber zu schreiben. Da Jaud kein Amerikaner ist, hat er einfach einen erfunden: Sean Brummel. Dessen fiktiver Bestseller ›Do Whatever the Fuck You Want‹ ist jetzt auf Deutsch erschienen: ›Einen Scheiß muss ich. Das Manifest gegen das schlechte Gewissen‹.
›Einen Scheiß muss ich‹ ist kein Plädoyer für wurstigen Egoismus, sondern ein irrwitziger Befreiungsschlag gegen Bevormundung, Leistungswahn und Gemüseterrorismus.

Mein Eindruck:

Es passiert nicht oft, dass ich laut lachen muss – hier blieb es jedoch nicht bei einem Mal. Und das ging schon beim Lesen des Einbandes los. Allein die Idee von Tommy Jaud einen abgedrehten Autor zu erfinden, um dieses Buch zu schreiben und die damit verbundene Detailliebe im Umschlag hat mich begeistert. Ich musste bei den ersten Kapiteln schon so viel lachen, wie selten beim Studieren einer Lektüre. Alle Aussagen werden so wundervoll argumentiert, dass man gar nicht gegen „Einen Scheiß muss ich!“ einzuwenden hat. Besonders bei den Themen, die man ohnehin schon so behandelt, bietet Brummel direkt noch mehr Beweise für die Argumentation – falls mal wieder jemand dumm fragt. Der offensichtliche und der versteckte Witz kommen nicht zu kurz, die Kapitel sind gut zu lesen, da sie untergliedert sind und so auch nie langweilig werden und die Zusammenfassung am Ende eines Kapitels jedes Mal ein Highlight. Zwischendurch habe ich weniger gelacht – vielleicht habe ich mich an die geniale Schreibweise gewöhnt – doch gerade zum Ende hin dreht der Autor nochmal voll auf und lässt mich das Buch mit einem lauten Lachen und einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen zuklappen. Wirklich gelungen!

 

Gisela Garnschröder – Winterdiebe

51YpoS05ABL.jpg

Inhalt:

Eigentlich ist Burghard Fosser ein Gauner. Frisch aus dem Gefängnis entlassen, braucht er aber erst einmal Geld. Und bevor er den nächsten Coup planen kann, heuert er kurzerhand beim Bauer Schultenbaum an. Kurz vor Weihnachten ist auf dessen Tannenbaumfeldern viel zu tun. Die Arbeit ist simpel, die Bezahlung gut. Doch dann lernt Burghard aber Susanne kennen, die Halbschwester des Bauern, und auf einmal gibt es einen weiteren Grund für ihn zu bleiben. Die beiden kommen sich schnell näher und Burghard versucht seine kriminelle Vergangenheit vor ihr zu verbergen. Doch auch Susanne hat Geheimnisse, die sogar ihr Leben bedrohen. Gemeinsam wollen beide sich eine Zukunft aufbauen, aber die Vergangenheit holt sie unaufhaltsam ein. Und plötzlich schweben sie in großer Gefahr.

Mein Eindruck:

Das Buch beginnt rasant, man lernt den Protagonisten kennen, erfährt etwas aus seiner Vergangenheit, erfährt was er in der Gegenwart macht und erfährt was er für die Zukunft plant, die Geschichte kommt ziemlich schnell ins Rollen und bereits in den ersten Kapiteln passiert schon so einiges. Die Personen agierten irgendwie ziemlich schnell und dadurch ein bisschen unrealistisch. Dafür konnte man es aber sehr gut lesen, auch wenn keine Zeit blieb, die Charaktere tiefer auszuarbeiten. An sich hat die Geschichte mir aber gefallen. Eine verrückte Ehe, die ersten Hochs und Tiefs, ein intriganter Bruder… das Ende. Ja, warum nicht auch mal eine schnelle Geschichte? Unterhaltsam war sie auf alle Fälle!

 

Lars Vasa Johansson – Anton hat kein Glück

516fAb7dAEL.jpg

Inhalt:

Ein Anruf seiner Eltern und eine E-Mail vom Elektrodiscounter sind die einzigen Glückwünsche, die Anton zu seinem 45. Geburtstag erhält. Aber der grummelige Berufszauberer mag Menschen sowieso nicht besonders. Seit Jahren tingelt er mäßig erfolgreich mit seinen Auftritten von Altersheim zu Einkaufszentrum. An und für sich würde ihn all das gar nicht stören. Wäre da nicht sein Erzfeind Sebastian, der mit seiner spektakulären Zaubershow in ganz Schweden Erfolge feiert. Ausgerechnet mit Charlotta an seiner Seite, Antons Exfreundin.
Früher waren Anton und Sebastian befreundet und haben gemeinsam gezaubert, nun sieht Anton überall die riesigen Plakate, die Sebastians und Charlottas Tournee ankündigen und auf denen groß in silbernen Buchstaben «Together in Magic Forever» steht. Es liegt auf der Hand: Für Anton läuft es nicht gut. Im Grunde läuft es überhaupt nicht. Aber niemand ist besser darin als er, sich das Leben schönzureden. Bis er sich eines Nachts im Wald verirrt und ein seltsames Mädchen trifft. Danach scheint Anton plötzlich vom Pech verfolgt zu werden. Als ernsthafter Zauberer glaubt Anton natürlich nicht an Magie. Aber langsam dämmert ihm, dass er etwas an seinem Leben ändern muss …

Mein Eindruck:

Was für ein zauberhaftes Buch, welches mich in eine Märchenwelt entführte, ohne dass es überzogen oder abgedreht wirkte. Es ist wunderschön zu lesen, wie Anton sich unbewusst auf eine Reise zu sich selbst begibt, sein Leben reflektiert und endlich erkennt, welchem falschen Glück er hinterher gehechtet ist. Das ganze Buch hat etwas von einem Märchen für Erwachsene, welches ganz genau aufzeigt, auf was es ankommt und wie man sich selbst ändern kann, indem man die Augen ehrlich öffnet. So ändert sich Anton über das ganze Buch in kleinen Schritten in die richtige Richtung. Auch das Ende der Story lässt keinen Wunsch offen, ein wirklich wundervolles, rundes Buch!

 

Roland Krause – Hurenballade

41LsPqee49L._SX300_BO1,204,203,200_.jpg

Inhalt:

Skurrile, heitere und auch abgründige Geschichten von Menschen, deren Leben in einem bestimmten Augenblick eine völlig unerwartete Wendung nimmt. Mit den kultigen Kommissar-Sandner-Krimis (im Piper Verlag erschienen) hat sich Roland Krause ein Stammpublikum erobert, das seine unvergleichlichen Charakterbeschreibungen und seine temporeiche Erzählweise schätzt. Mit diesen sehr unterschiedlichen „Dreizehn Stories“ beweist der Autor, dass er auch auf der Kurzstrecke zu Hause ist. Ein paar Sätze genügen, und man ist mittendrin im Geschehen, fiebert, leidet oder freut sich mit den Figuren, die einem sofort nahe sind. Nicht selten meint man, der einen oder anderen an irgendeiner Straßenecke schon mal begegnet zu sein.

Mein Eindruck:

Ich war anfangs erst ein wenig skeptisch, ob ein Buch mit einer Menge an kurzer Geschichten wirklich etwas für mich sein könnte, doch ich muss sagen, dass es echt Spaß gemacht hat, es zu lesen. Besonders empfehlenswert, wenn man nicht so viel Zeit hat oder sich nicht so gern durch dicke Bücher kämpft. Jede Geschichte steht für sich, kommt mitten aus dem Leben, ist mal lustig, mal tragisch, mal verrückt, mal traurig. Mich hat es wirklich amüsiert und ich kann es weiterempfehlen! Ich bewundere wie schnell man sich in die Geschichten einfindet und direkt mitten im Geschehen ist. Und einige Storys klingen auch später noch in einem nach.

 

Sandy Taylor – Du und ich und das Meer

51kJNIeNGQL.jpg

Inhalt:

Brighton 1954: Mary und ich sind 8 Jahre alt. Nichts kann uns auseinanderbringen. Dank einer Tüte Süßigkeiten haben wir uns kennengelernt – und gemeinsam sind wir unbesiegbar.

Brighton 1963: Mit 17 teilen Mary und ich alles miteinander: Höhen und Tiefen, Familiendramen, Hoffnungen und Träume. Wir arbeiten im selben Kaufhaus, tanzen in unserer Freizeit auf dem Palace Pier und haben uns in zwei miteinander befreundete Männer verliebt … Umso weniger kann ich es fassen, dass Mary mich nun so betrügen konnte – und dass sie mir auf die schmerzhafteste Weise die zwei Menschen genommen hat, die ich am meisten auf der Welt liebe …

Mein Eindruck:

Ich habe des Längeren kein solches Buch gelesen. Ich war sofort gefesselt und hatte mehrere Flashbacks. Selten hab ich mich so an die eigene Kindheit und Jugend erinnert gefühlt. Das Buch ist mit so viel Herz geschrieben, spielt wundervoll mit Gegensätzen, Gefühlen, Emotionen, dem echten Leben mit allen Höhen und Tiefen. Mal denkt man: „NEIN! Das darf nicht sein!“ Dann würde man einzelne Personen gerne schütteln, ihnen auf die Schulter klopfen oder vor ihnen den Hut ziehen. Mehr als zwei Tage konnte ich nicht lesen, denn dann hatte ich es schon komplett aufgesaugt! Alle Daumen hoch!

 

Martin Bühler – Der Samenspender Martin 1973

2Q==.jpg

Inhalt:

Ein Samenspender bricht eines der letzten Tabus unserer Gesellschaft, die Kinderwunscherfüllung durch private Samenspende. Für lesbische Paare, ebenso für Hetero-Paare und Single-Frauen, ist dies oft die einzige Chance auf ein eigenes Kind. Nie zuvor hat ein Samenspender das Schweigen gebrochen und so offen von seiner Tätigkeit berichtet. Der Samenspender Martin1973 erzählt seine Geschichten die aus über 15 Jahren Erfahrung stammen. Lassen Sie sich von den kuriosen und abwechslungsreichen Erzählungen mitreißen und treten Sie hinter die Kulissen eines durchaus ungewöhnlichen Lebens. Jeder der beschriebenen Orgasmen hat nur ein Ziel: Der Schrei nach Leben, das Herbeiführen einer Schwangerschaft, um den tiefsten Urinstinkt einer Frau zu stillen. Kommen Sie mit in eine Welt, deren Existenz Ihnen bisher vielleicht nicht einmal bekannt war.

Mein Eindruck:

Kurz und knackig erzählt der Protagonist von seinen Erfahrungen als Samenspender. Hierbei erfährt man Hintergrundwissen und kann bei einigen Geschichten auch nur den Kopf schütteln oder schmunzeln. Einfach zu lesen, netter Zeitvertreib.

 

 

Werbung

Kommentar verfassen (Mit der Nutzung dieser Funktion erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner angegebenen Daten durch diese Webseite einverstanden.)

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Webseite erstellt mit WordPress.com.

Nach oben ↑

%d Bloggern gefällt das: