Man merkt, dass ich nicht mehr krank bin und meine Zeit auch mit anderen Dingen außer Lesen verbringe. So gab es im April wieder nur 3 Bücher für mich, das waren Folgende:
Renate Bergmann – Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker
Inhalt:
Mit so viel Biss hat noch niemand über Zahnlosigkeit geschrieben.
«Deutschlands bekannteste Twitter-Omi.» (Bild) hat Zucker und «Ossiporose», schläft unter einer Heizdecke und hat «den Krieg nicht überlebt, um Kunstfleisch aus Soja zu essen.»: Renate Bergmann 82, aus Berlin. Ihre Männer liegen in Berlin auf vier Friedhöfe verteilt, das Gießen dauert immer einen halben Tag. Und à propos tot, Renate und ihre beste Freundin Gertrud haben ein schönes Hobby: Die beiden suchen sich in der Zeitung eine nette Beerdigung raus, ziehen was Schwarzes an, und dann geht es los. Zwei alte Damen mehr oder weniger am Buffet – da schaut keiner so genau hin.
Denn schließlich: «Die meisten denken ich bin eine süße alte Omi. Aber ich kann auch anders.»
Mein Eindruck:
Humor ist bekanntlich unterschiedlich. Dieser Humor hat meinen jedenfalls nur bedingt getroffen. Natürlich waren die Geschichten lustig, mir persönlich aber zu klischeehaft und überzogen. Zumal mich die Erzählweise des Buches irgendwie genervt hat. Ich war jedenfalls froh, als ich durch. Wird für mich wohl kein weiteres Renate Bergmann Buch geben. Auf Twitter ok, das sind aber auch nur 140 Zeichen. Ein ganzes Buch war mir zu flach und wohl einfach zu lang.
Sebastian Fitzek – Noah
Inhalt:
Er kennt seinen Namen nicht. Er hat keine Ahnung, woher er kommt. Er kann sich nicht erinnern, warum er in Berlin ist, seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah: Dieser Name ist in seinen rechten Handballen tätowiert. Für Noah wird die Suche nach seiner Identität zu einem Alptraum. Denn wie es scheint, ist er das wesentliche Schlüsselelement einer globalenVerschwörung, die bereits zehntausende Opfer gefordert hat und nun die gesamte Menschheit bedroht …
Mein Eindruck:
Wunderbar mal wieder einen Fitzek zu lesen. Spannend bis zum Äußersten. Mit vielen unvorhersehbaren Wendungen. Besonders gut gefällt mir der aktuelle und realistische Bezug. Die beschriebenen Szenarien existieren wirklich und werden von Fitzek nur aufs Äußerste getrieben? Oder auch nicht? Was läuft alles im Hintergrund, von dem die „normale“ Bevölkerung nicht mal etwas ahnt? Beklemmung garantiert!
Elisabeth Freundlinger – Einfach so.
Inhalt:
Sie sind acht und neun Jahre alt und wohnen in unterschiedlichen Gegenden Österreichs, als Erwachsene beschließen, die beiden Mädchen mittels Brieffreundschaft „zusammenzuspannen“. Das ist der Anfang einer vierzigjährigen Brieffreundschaft.
Astrid und Esther sind von Grund auf verschieden, aber durch die Briefe, die ihnen im Lauf der Zeit immer mehr das Tagebuch ersetzen, lernen sie nicht nur die andere Seite des Lebens kennen, sondern auch sich selbst. Sie teilen ihre kleinen und großen Sorgen, stehen einander bei Schicksalsschlägen bei und schauen sich bei Höhenflügen über die Schulter. Sie erleben lange Phasen der Funkstille und andere der intensiven Kommunikation. Sie schenken einander die jeweils andere Perspektive und helfen einander, zu wachsen. Eine Freundschaft, die am Papier beginnt und sich schließlich im Leben bewährt.
Mein Eindruck:
Ein wirklich schönes Buch im Kontrast zu dem, was ich sonst so lese. „Verkuppelte“ Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können in einem Querschnitt einer beinahe 50jährigen Freundschaft. Was vielleicht erst ein bisschen kitschig klingt, ist wirklich mehr. Frauen, ihr Leben und ihre Schicksale. Einfühlsam beschrieben und wundervoll auf den Punkt gebracht. Eine außergewöhnliche Freundschaft im Kontrast.
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