Zugegebenermaßen ist es nicht ganz förderlich essen zu gehen, wenn man keinen Hunger hat. Steht jedoch das monatliche Mädelstreffen an, dann sagt man dies nicht ab. So trafen wir uns beim Chinesen und ich bedauerte schon vorab, das Buffet verschmähen zu müssen. Wir hatten uns noch nicht der Jacken entledigt, standen teilweise noch am Tisch, da kam ein kleine Etwas mit einer Körperspannung angetippelt, die an ein vom Ast stürzendendes Faultier erinnerte und fragte nach unserem Getränkewunsch. Ich hatte bis dato kaum Luft geholt, geschweigedenn in die Karte geschaut. Also haben wir sie nochmal fort geschickt.
Als sie wieder mit ihrem „Ich verliere gleich meine Ballerinas-Gang“ angeschlurft kam, konnte ich immer noch nicht in die Karte schauen, da es nur eine gab und die durch die anderen blockiert war. Ich machte mich somit sehr beliebt, als ich immer noch keine Getränkebestellung aufgeben konnte. Herzallerliebst flötete ich, dass ich dann bestelle, wenn sie die anderen Getränke bringt. Das tat sie wenig später und schmetterte uns dazu ein: „Buffet?!“ entgegen. Ich bat um die Karte und wollte gerade meinen gewählten Wein bestellen, da war sie schon wieder davon getippelt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren wir beste Freunde. Schlussendlich fanden Karte und Wein den Weg zu mir und eine andere Bedienung nahm meinen Essenswunsch entgegen und brachte diesen dann auch. Frühlingsrollen, um ein Suppenschüsselchen mit Löffel garniert, in dem sich eine passende Soße befand, sowie eine Wan-Tan-Suppe, die im gleichen Schüsselchen, mit einem identischen Löffel auf den Tisch kam. Ich wollte die Frühlingsrollen-Soße kosten und tat dies mit dem zugehörigen Löffel.
Stimme aus dem OFF: „Das ist eine Soße für die Frühlingsrollen – die Suppe kommt noch!“
Natürlich. Meine zuvorkommende Tippelfreundin.
Essen und Ambiete waren wirklich gut und hübsch. Teile des Personals sollten jedoch motiviert werden, zumindest nach außen den Spaß an ihrem Job zu transportieren und dem Gast, der stolze Preise zahlt, eine gute Zeit zu bescheren.
Gut, dass ich die Ruhe selbst bin.
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