No. 22 | 365 Wunschgedanken

„Die uns am Herzen liegen, haben ein Recht darauf zu erfahren, was uns durch den Kopf geht“

Nächte vor seinem Geburtstag lag sie wach. Formulierte Sätze, verwarf sie wieder, bildete neue. Bis sie Papier und Stift zur Hand nahm und folgenden Brief schrieb:

„Weißt Du, ich habe wirklich lang darüber nachgedacht, ob ich Dir überhaupt zum Geburtstag gratulieren soll. Vielleicht würde es Dir gar nicht auffallen, wenn ich in der Reihe der Gratulanten fehle. Ich habe nicht das Gefühl, dass Du überhaupt Wert darauf legst und ich muss Dir auch sagen, dass Dein „Ich bin immer für Dich da“ mehr als leere Worte waren. Ich denke eher, dass Du Dich einen Scheißdreck um mich scherst, aus den Augen aus dem Sinn – schnell verdrängen, dass es da jemanden gab. So ist ja auch alles viel einfacher. Jede Enttäuschung macht uns ein Stückchen härter Ich habe Angst als trauriger Diamant zu enden. Außerdem was soll ich Dir wünschen? Alles Glück der Welt? Bin ich ehrlich, wäre das geheuchelt. Denn das wünsche ich Dir nicht, nicht wenn ich dabei keine Rolle spiele. Was ich Dir aber wirklich von Herzen wünsche ist Gesundheit. Ich denke, die kannst vor allem du am besten gebrauchen. Denn mit Glück kannst du ohnehin nicht umgehen.“

Erleichterung? – Was daraus werden sollte, war hier nicht das Ziel. Es ging einzig und allein darum, ihn wissen zu lassen, was ihr durch den Kopf ging. Zumindest waren die Worte aus ihr heraus. Haben sich Platz geschaffen und einen Teil der Schmerzen mit zu ihm genommen.

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