Warum gerade ich diesen Film ausgewählt habe, weiß ich auch nicht so genau: Mädelsabend und die Frage, was wir tun. Kino lag nahe und American Sniper brauche ich meinen Mädels nicht vorschlagen. Na gut, dann eben eine Komödie. Ich wusste ehrlich gesagt nichtmal, um was es geht, hatte nur diverse deutsche Schauspieler gesehen, die mitspielen (und da sind wirklich eine Menge deutscher Größen dabei) und mir nicht mal die Vorschau angeguckt.
Nun denn. Der Film war… nunja, er war… puh, ich musste erstmal tief ausatmen, als der Vorhang zuging. Das Frauenbild des Films hat so ziemlich jedes Klischee erfüllt, welches ich an meinem Geschlecht nicht leiden kann. Eigentlich dachte ich den ganzen Film lang: „Liebe Männer, glaubt bitte nicht, dass alle so sind“ und ich finde es wahrlich schlimm genug, dass sich wirklich viele Damen so geben. Ich schreibe bewusst „geben“, weil ich einfach nicht glauben kann und will, dass diese Frauen wirklich so sind. Ich denke, bei einigen weiblichen Wesen handelt es sich hierbei um eine eigenartige Masche, dem anderen Geschlecht zu gefallen. Ich kann mit diesem Tussi-Getue jedoch einfach nichts anfangen und bin immer tiefer in den Kinosessel gerutscht. Die Männerwelt ist jedoch auch nicht viel besser bei dem Film weggekommen, auch hier werden alle gängigen Klischees bedient. Natürlich kann man zwischendurch auch immer mal lachen. Aber oft handelt sich es dabei eher um Fremdschämen. Außerdem war ich ein wenig enttäuscht vom schauspielerischen Talent von Palina Rojinski, die größtenteils zwar gut spielte, in manchen Szenen aber nicht überzeugend rüber kam. Dafür war Iris Berben einfach nur zauberhaft! Was für eine unglaublich tolle Frau! Wenn ich mit 65 noch so aussehe und so wunderbar sexy agieren kann, werde ich mich „von“ schreiben! Für mich eindeutig die wahre Traumfrau des Films.
Am meisten hat mich wohl erschreckt, dass man diverse Verhaltensmuster wirklich nicht von der Hand weisen kann. Dinge, wie Bindungsängste, Social-Media-Zeitalter, die Problemchen mit dem Älterwerden, Betrügereien usw. werden thematisiert und in der Tat ziemlich glaubwürdig dargestellt. Ich hoffe eben nur, dass einige Szenen einfach überspitzt wurden. Bitte!
Und so konnte man mich mit einem Kopfschütteln beobachten, als das Licht im Saal wieder anging. Darüber, dass sich so vieles wirklich dahingehend geändert hat und ich einige kleine Situationen aus dem eigenen Leben kenne. Ich wünsche mir, genau die Personen im Leben kennenzulernen, an denen nicht jedes geschlechtliche Klischee haftet. Demnächst schaue ich mir lieber wieder deutsche Kinofilme mit Matthias Schweighöfer an, damit kann ich irgendwie mehr anfangen.
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