Farin Urlaub Racing Team | 16. Mai 2015 | Würzburg

Losgefahren bin ich mit weniger Euphorie als noch vor ein paar Jahren. Auch mit dem ersten Bier in der Hand und nach Sicherung eines Platzes zwischen anderen 3500 Besuchern in der Halle, war die Vorfreude noch nicht so wirklich vorhanden. Total gefallen hat mir bis dato der weiche Hallenboden der s.Oliver Arena in Würzburg, in der normalerweise Basketball gespielt wird. Dieser stellte perfektes Sprungmaterial für meine lädierte Hüfte dar. Vierzig Minuten vor Beginn der Show wollte ich noch ein Radler holen (war der Fahrer) und mein Bläschen entleeren. Das habe ich mir beim Anblick der Schlange zur Damentoilette aber ganz schnell anders überlegt. Ok, dann kein Radler mehr und den Drang einfach ausschwitzen. Wobei ich daran noch nicht so richtig glaubte.

Christoph Weiß | mainpost
Christoph Weiß | mainpost

Die Bühne war wieder mit einem schwarzen Tuch verhüllt. Kurz vor 20 Uhr wurde die Menge unruhig und sprang auf die Beine. Da ging es nochmal locker 5 Meter nach vorne, weil der Beginn des Konzertes in der Luft lag. Und so war es auch. Die ersten Töne von „Was die Welt jetzt braucht“ erklangen – und das schwarze Tuch fiel. Und damit war nicht nur der Blick auf die 12 Musiker, sondern auch meine Gefühlswelt völlig freigelegt. Von jetzt auf gleich bekam ich Gänsehaut und freute mich genau da zu sein, wo Mädels vor mir hysterisch auf und ab hüpften, weil es nun los ging. Ich denke das war ihr erstes Konzert mit FURT. Sehr schön anzusehen. Doch nicht nur einzelne Personen wurden vom Farin Urlaub´schen Charme angesteckt. Es dauerte nicht lange, bis die ganze Halle hüpfte, klatschte, tanzte und feierte und selbst die Ränge pfiffen auf ihre Sitzplätze und tanzen im Stehen auf die Klänge des Racing Teams. Schlagzeug, Gitarre, Bass, Bläser, bezaubernder Gesang – alles da was das Musikerherz, Ohr und Auge benötigt. Die Backgroundsängerinnen „Die Nattern“ begeistern nicht nur durch erstklassigen Gesang, sondern auch durch eine immerwährende Performance, ob die Scheinwerfer nun gerade auf sie gerichtet waren oder nicht. Das ganze Bühnenteam vermittelte Freude und Spaß, flapsige Scherze zwischen „Chef“ Farin Urlaub und seiner Crew ließen spüren, dass die gute Laune echt zu sein schien.

Natürlich wurde nicht nur gesungen, sondern auch instruiert und wie man es von Farin kennt, war er mit einer einfachen La-Ola nicht zufrieden. So gab es einen Probe-Durchlauf für die erste La-Ola in Schneckenform, was tatsächlich auf Anhieb funktionierte und so nicht nur die Laune des Sängers, sondern auch des Publikums erhellte. Niemand musste sich sagen lassen, wie man sich z.B. bei „Zehn“ zu verhalten hat, welche Stellen zum Klatschen, welche zum Mitjubeln sind. Eine ganz eigene Choreografie für „Alle dasselbe“ wurde ebenso erfolgreich einstudiert, wie die mehrfach wiederholte Spiral-La-Ola.

Das Konzert bestand aus einer perfekten Mischung aus alten und neuen Songs, kein Wunsch blieb offen. Wie oft dachte ich „ach, jetzt hab ich aber alles Wichtige gehört, geil!“ als dann doch wieder ein Lied performt wurde, welches wirklich nicht fehlen durfte. Von meiner anfänglichen Skepsis gegenüber meiner Laune war nach den ersten Liedern nun wirklich nichts mehr zu spüren. Längst war der Toilettengang ausgeschwitzt und das Verlangen nach neuer Flüssigkeit wurde größer. So war ich gar nicht traurig, dass nach 1 3/4 Stunden Konzert das Racing Team die Bühne verließ – natürlich nur kurz, begleitet von frenetischen „Zugabe“-Rufen, um mit dem zweiten Block weiterzumachen. Nach dreißigminütiger Zugabe war das Konzert jedoch endgültig beendet und ich durch singen, tanzen, springen und feiern völlig ausgelaugt. Das hochverdiente Radler wurde mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen heruntergestürzt und ist beinahe einfach in der Hitze verpufft. Alles in allem kann der gute Farin Urlaub mit seinem Racing-Team definitiv immer noch begeistern und unsichere Laune hat einfach keine Chance!

Danke Würzburg, danke FURT, für diesen tollen, heißen Abend!

Setlist Würzburg 16. Mai 2015:
Was die Welt jetzt braucht
Glücklich
Noch einmal
Klasse
Am Strand
Herz? Verloren
Porzellan
Augenblick
1000 Jahre schlechten Sex
3000
iDisco
Unscharf
Sommer
Der ziemlich okaye Popsong
Newton hatte Recht
Das Traurigste
Niemals
OK
Immer dabei
Dynamit
Die Leiche
Zehn
Alle dasselbe
Petze
Trotzdem

Zugabe:
Unter Wasser
Keine Angst
Karten
Wo ist das Problem?
Abschiedslied
Zehn²

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